Aber wer suchet, der findet.
Da man ja nicht jeden Tag Besuch von Freunden bekommt musste ich mir dafür was lustiges überlegen.
Am nächsten Tag ging es in das Castle dort, was echt super gemacht ist.
Dafür braucht man doch schon mal einen ganzen Tag mit Friedhof und die kleinen Läden der Pflasterstraße runter.
Es ist ein super Castle und kann ich jedem, der einen Tag Zeit hat nur empfehlen.
Lecker Eisstand davor und tolle Aussicht von oben.
Henry hatte einen Hunderucksack und durfte sein Futter für 1 Woche selbst tragen.
Dann ging es zur ersten Station nach Caol Ila, wo wir es noch pünktlich zur letzten Tour schafften.
Dort wurden wir nicht nur mit einem tollen Schlafplatz am Meer und Blick auf die Paps von Jura belohnt, sondern auch mit gefühlten 1 Million Midges.
Henry sah nach 10 min aus wie ein Streusselkuchen von den vielen Stichen.
Zeltaufbau bei diesen Bedingungen ein Traum! Als Daniels Zelt stand und alles verstaut war musste ich mich erstmal mit dem Hauptproblem beschäftigen.
Da diese Viecher keinen Rauch mögen und ich mir Whisky in meinen Flachmann abfüllen lassen habe, schmierte ich mich erstmal mit dem kostbaren Gut ein.
Und ich als Ökotussi mag so Chemiespray und Zeug gar nicht. Wenn es Tiere tötet oder weghält, was macht es dann mit meinem Körper?!
Whisky hilft super und jeder der Whisky mag hat jetzt einen Grund sich damit einzureiben. Aber bitte dran denken, er muss am besten rauchig-torfig sein.
Jürgen das ist eine Top Sache. Bin total begeistert und regenfest ist er auch, in der Morgendämmerung hatte es zu regnen begonnen!
Danac mussten wir im Regen Zelt abbauen und die 4 Meilen zurück zur Hauptstraße laufen.
Das Zurücklaufen im Regen war angenehmer, als bei 30 Grad Sonnenschein, nur beschlossen wir dann mit dem Bus weiter zu machen. Der kam nur leider erst in 1,5h. Wir total durchnässt haben erstmal Käsebrötchen und Tee gemacht. Hat aber alles nicht besser gemacht, denn wenn man sich warm gelaufen hat und dann steht wirds schnell richtig sehr kalt! Und bevor ich noch öfter mit Henry draußen warten muss, weil sich manche so blöd haben dachten wir das es anders weiter gehen muss. Das war der Punkt wo der Wille uns verlassen hatte und wir unser Schild in nur noch Jung hätten ändern müssen.
Laut Fährplan wäre in 40 min eine Fähre zurück nach Canacraig(wo der Bus geparkt war) und von dort 20 min später wieder zurück nach Islay.
Der Plan! Wir fahren zurück und holen das Auto und sind heute Abend sogar schon wieder da!
So gesagt so getan. Zum Hafen zurück waren es vielleicht 4 Kilometer. Es waren die schnellsten 4 Kilometer mit Gepäck!
Auf der Fähre meinte Daniel das es Duschen im WC gab, also hab ich das schnell gecheckt und die Arbeiter gaben das ok. Duschen wie geil! Aber davor musste erst noch der Bus an Board. Daniel rannte zum Bus und fuhr ihn vor das Schiff in die Parklinie, während ich alles anmeldete und Tickets holte.
Alles passte perfekt und zur Belohnung gab's duschen umsonst! Ich dusche ja nie oder besuche Campingplätze, weil ich da viel zu knausrig bin und auch nicht Geld ohne Ende habe. Deswegen sind wir auch erst mit Rucksack los. Hin- und Zurück mit Auto kostet das über 100 Euro und das ist schon echt ganzschön viel Geld!
Aber es war dann eine gute Entscheidung und Henry wurde nicht mehr so extrem gestochen, wir sahen mehr von Islay, blieben trocken, hatten weniger Stress und mehr Spaß an den Whiskytouren.
Per Anhalter ging es zurück und ruckzuck wieder in Port Askaig. Dann fuhren wir Richtung Kilchoman und verbrachten dort die Nacht direkt in Strandnähe.
Ich muss noch kurz einwerfen, Islay ist nochmal ein kompletter Unterschied zum Rest von Schottland!
Die Menschen grüßen dort alle und jeden! Wenn man den Straßen entlang fährt grüßen sich ALLE Autofahrer gegenseitig egal woher! Die Menschen dort sind sehr offen und herzlich, noch mehr als auf dem Festland.
Kann gar nicht mehr sagen wie es geschmeckt hat, nur das es nichts für mich war.
Da es noch ewig hin war bis zur Tour bei Bruichladdich fuhren wir ganz schnell erstmal zu Bowmore und hatte richtig viel Glück, denn dort musste der Manager die Führung machen, da seine ganzen Mitarbeiter auf Betriebsausflug waren. Auch fragte ich gleich mal wegen Arbeit über den Winter, da es mir bei Bowmore sehr gut gefiel. Sie ist auch die älteste Distillery auf Islay. Wir probierten sogar den Sud aus den Mashtuns was wie Starkbier schmeckte, den New Spirit und einen 10 Jährigen frisch aus dem Fass im Vaults Nr. 1, was das einzige Warehouse in Schottland ist was unter dem Meeresspiegel liegt. Und ich konnte dort noch eine kleine Auffüllung für meinen Flachmann aus dem 10 Jährigen Fass abluchsen.
Am Kreuz angekommen, machte ich eine sehr unangenehme Begegnung mit einem älteren, stark adipösen Mann, der dachte er kann der kleinen Ossiblondine die Welt neu erklären und machte mich aufs unterste Niveau dumm. Bin ja nicht auf dem Mund gefallen und hab nicht nur eingesteckt, sondern auch ausgeteilt. Und alle die denken das Frauen, die einen großen Hund haben, ihn nur haben weil sie Minderwertigkeitskomplexe haben, sind mehr als nur einmal von der Wickelkomode gefallen, wie der "nette" Herr wahrscheinlich auch. Jedenfalls war die Diskussion auf einem Niveau von einer 10. Klasse, sodass ich schnell das Thema wechselte und es nicht mehr weiter ausartete.
Als er weg war genehmigten wir uns einen Tee und ein Stück Kuchen dort. Zwischen den Schafen stand am Wegrand ein Tisch mit Kisten und Kannen darauf. An der Seite ein Schild mit den Preisen für Kaffee, Tee und Kuchen. Man konnte zwischen 5 verschiedene Kuchensorten wählen. Sehr typisch für Großbritanien.
Die Leute verkaufen oft Privat Sachen an der Straße oder weisen darauf hin, dass sie Eier, Milch, Pflanzen,.....günstig verkaufen, durch handgeschriebene Schilder oder einfach Kiste mit einer kleinen Kasse des Vertrauens.
In Spanien gab es das auch, natürlich nur von den Engländern gemacht, die selbstgemachte Marmelade und Gele auf Tischen an der Straße verkauften.
Aber Glück gehabt, zumindest Daniel, denn ich wäre am liebsten noch länger geblieben. Ich vermisse dieses herzliche schon sehr!
An dem Tag besorgten wir nur noch etwas Essen und Holz zum Burger grillen und suchten uns einen schönen Platz am Strand. Burger sind auch super lecker geworden. Alleine mache ich ja sowas nie, da hab mich mich schon sehr gefreut das mal machen zu können.
3 Burger später sind wir fast geplatzt!
Am nächstenMorgen wurde mal ausgeschlafen und Daniel zum Flughafen zurück gebracht. Ein letztes Foto gemacht und ich bin wieder Richtung Norden nach Fort Williams.........