Mittwoch, 28. September 2016

Islay

Es passiert immerzu so viel und ich komme mit schreiben gar nicht mehr hinterher.....
Am Flughafen angekommen, war es erstmal schwer einen Parkplatz in dem Wirrwarr zu finden.
Aber wer suchet, der findet.
Da man ja nicht jeden Tag Besuch von Freunden bekommt musste ich mir dafür was lustiges überlegen.
Ein Schild musste her und "Reisegruppe Jung&Willig" wurde geboren. Nein nicht das willig ein anderes, aber dazu später.
Daniel wurde erstmal gebührend empfangen mit dem tollen Schild und alle Leute guckten nur, denn die konnten alle kein deutsch lesen und hätten nur zu gerne gewusst was da drauf steht.
Danach ging es nach Stirling in eine Kneipe, um Daniels Urlaub in Schottland einzuläuten.
Am nächsten Tag ging es in das Castle dort, was echt super gemacht ist.
Dafür braucht man doch schon mal einen ganzen Tag mit Friedhof und die kleinen Läden der Pflasterstraße runter.
Das Castle ist echt sehr groß und viel wurde versucht original nachzubilden. Nur die Gartenanlagen fand ich etwas mager. Es gab aber einen Garten der Annes Garten hieß was alles wieder gut gemacht hat :D
Es ist ein super Castle und kann ich jedem, der einen Tag Zeit hat nur empfehlen.
Lecker Eisstand davor und tolle Aussicht von oben.
Am Nachmittag ging's Richtung Loch Lomond, wo wir die Nacht stehen blieben. Daniel durfte Brot machen und ich konnte mal wieder lecker kochen. Alleine mach ich so was nie und ich koche eigentlich sehr gerne.
Am nächsten Tag ging es nach Kintyre zum Port Kennacraig. Da wir aber getrötelt haben, haben wir die Fähre nach Port Ellen verpasst. Aber wir sind ja flexibel und haben einfach die 1h später nach Port Askaig genommen, was am anderen Ende der Insel liegt.
Und jetzt nochmal kurz zur "Reisegruppe Jung&Willig"  Jung muss man ja bei stets bleibenden 19 nicht erklären. Aber willig entstand durch die große Planung einmal um die Insel zu laufen, um alle Distilleries in Angriff zu nehmen. Wie das ausging......
In Port Askaig angekommen, ging es bei gefühlten 30 Grad einem steilen Berg hoch und ich wünschte mir Pferdi würde meinen Rucksack auch noch tragen.
Henry hatte einen Hunderucksack und durfte sein Futter für 1 Woche selbst tragen.
Dann ging es zur ersten Station nach Caol Ila, wo wir es noch pünktlich zur letzten Tour schafften.
Der Rückweg wurde durch unzählige Fliegen und Midges erschwert. Die 2 Meilen zurück zur Hauptstraße, ging es dann 4 Meilen die nächste Straße wieder rein, um zu Bunnahabhain zu kommen.
Dort wurden wir nicht nur mit einem tollen Schlafplatz am Meer und Blick auf die Paps von Jura belohnt, sondern auch mit gefühlten 1 Million Midges.
Nur kurz zur Erklärung. Midges sind so groß wie Obstfliegen und sehen auch so aus, nur stechen die unheimlich sehr. Das schlimme ist nicht einmal der Stich. Nein das üble Jucken fängt 2 Tage drauf an und hört kaum auf! Und am schlimmsten ist es wenn man nasse Haut hat! War ja auch perfekt dafür bei knallender Sonne nach der Strecke sind wir dann nur so davon gelaufen!
Henry sah nach 10 min aus wie ein Streusselkuchen von den vielen Stichen.
Zeltaufbau bei diesen Bedingungen ein Traum! Als Daniels Zelt stand und alles verstaut war musste ich mich erstmal mit dem Hauptproblem beschäftigen.
Da diese Viecher keinen Rauch mögen und ich mir Whisky in meinen Flachmann abfüllen lassen habe, schmierte ich mich erstmal mit dem kostbaren Gut ein.
Da in Islay die Gerste stark mit Torf geräucht wird, ist natürlich das auch extrem im Whisky zu schmecken und riechen.
Und ich als Ökotussi mag so Chemiespray und Zeug gar nicht. Wenn es Tiere tötet oder weghält, was macht es dann mit meinem Körper?!
Whisky hilft super und jeder der Whisky mag hat jetzt einen Grund sich damit einzureiben. Aber bitte dran denken, er muss am besten rauchig-torfig sein.
Die Nacht war super und ich konnte das erste mal meinen Biwack Sack testen, den ich von Jürgen erworben hatte.
Jürgen das ist eine Top Sache. Bin total begeistert und regenfest ist er auch, in der Morgendämmerung hatte es zu regnen begonnen!
Das Zelt blieb erstmal stehen und wir zu Bunnahabhain rein für eine Tour. Da ich Henry nicht alleine angebunden lassen durfte,  musste Daniel die Tour alleine machen und ich bin mit Henry noch ein bisschen im Regen gelaufen.
Danac mussten wir im Regen Zelt abbauen und die 4 Meilen zurück zur Hauptstraße laufen.
Das Zurücklaufen im Regen war angenehmer, als bei 30 Grad Sonnenschein, nur beschlossen wir dann mit dem Bus weiter zu machen. Der kam nur leider erst in 1,5h. Wir total durchnässt haben erstmal Käsebrötchen und Tee gemacht. Hat aber alles nicht besser gemacht, denn wenn man sich warm gelaufen hat und dann steht wirds schnell richtig sehr kalt! Und bevor ich noch öfter mit Henry draußen warten muss, weil sich manche so blöd haben dachten wir das es anders weiter gehen muss. Das war der Punkt wo der Wille uns verlassen hatte und wir unser Schild in nur noch Jung hätten ändern müssen.
Laut Fährplan wäre in 40 min eine Fähre zurück nach Canacraig(wo der Bus geparkt war) und von dort 20 min später wieder zurück nach Islay.
Der Plan! Wir fahren zurück und holen das Auto und sind heute Abend sogar schon wieder da!
So gesagt so getan. Zum Hafen zurück waren es vielleicht 4 Kilometer. Es waren die schnellsten 4 Kilometer mit Gepäck!
Auf der Fähre meinte Daniel das es Duschen im WC gab, also hab ich das schnell gecheckt und die Arbeiter gaben das ok. Duschen wie geil! Aber davor musste erst noch der Bus an Board. Daniel rannte zum Bus und fuhr ihn vor das Schiff in die Parklinie, während ich alles anmeldete und Tickets holte.
Alles passte perfekt und zur Belohnung gab's duschen umsonst! Ich dusche ja nie oder besuche Campingplätze, weil ich da viel zu knausrig bin und auch nicht Geld ohne Ende habe. Deswegen sind wir auch erst mit Rucksack los. Hin- und Zurück mit Auto kostet das über 100 Euro und das ist schon echt ganzschön viel Geld!
Aber es war dann eine gute Entscheidung und Henry wurde nicht mehr so extrem gestochen, wir sahen mehr von Islay, blieben trocken, hatten weniger Stress und mehr Spaß an den Whiskytouren.
Da wir eh einmal in Port Askaig waren und Jura gleich daneben, fuhren wir Frühs nach Jura mit der Fähre ohne Bus und Henry. Dort setzten wir uns in den Busshuttle und fuhren zur einzigen Distillery auf der Insel, die natürlich auch nach ihr benannt ist. Dort hatten wir sau viel Glück und sind ohne Anmeldung in eine Tour mit reingekommen. Daniel ist in den Genuss eines Sticky Toffee Pudding gekommen und konnte nicht mehr genug davon bekommen.
Per Anhalter ging es zurück und ruckzuck wieder in Port Askaig. Dann fuhren wir Richtung Kilchoman und verbrachten dort die Nacht direkt in Strandnähe.
Ich muss noch kurz einwerfen, Islay ist nochmal ein kompletter Unterschied zum Rest von Schottland!
Die Menschen grüßen dort alle und jeden! Wenn man den Straßen entlang fährt grüßen sich ALLE Autofahrer gegenseitig egal woher! Die Menschen dort sind sehr offen und herzlich, noch mehr als auf dem Festland.
Früh ging es zu Kilchoman zur Distillery Tour mit anschließender Verkostung von 2 Whiskys.
Kann gar nicht mehr sagen wie es geschmeckt hat, nur das es nichts für mich war.
Da es noch ewig hin war bis zur Tour bei Bruichladdich fuhren wir ganz schnell erstmal zu Bowmore und hatte richtig viel Glück, denn dort musste der Manager die Führung machen, da seine ganzen Mitarbeiter auf Betriebsausflug waren. Auch fragte ich gleich mal wegen Arbeit über den Winter, da es mir bei Bowmore sehr gut gefiel. Sie ist auch die älteste Distillery auf Islay. Wir probierten sogar den Sud aus den Mashtuns was wie Starkbier schmeckte, den New Spirit und einen 10 Jährigen frisch aus dem Fass im Vaults Nr. 1, was das einzige Warehouse in Schottland ist was unter dem Meeresspiegel liegt. Und ich konnte dort noch eine kleine Auffüllung für meinen Flachmann aus dem 10 Jährigen Fass abluchsen.
Danach war es recht spät, später als erwartet und Bruichladdich schafften wir an diesem Tag nicht mehr. Also sind wir erstmal nach Port Ellen gefahren und haben uns etwas umgeguckt und wurden mit einem wunderschönen Sonnenuntergang an dem kleinen Strand dort belohnt. Im Seasalt haben wir dann erstmal etwas gegessen und im Andrew's Inn tief ins Glas geguckt. Am nächsten Morgen ging es zu Laphroaig und Ardbeg wo wir auch sehr schöne Touren hatten. Dann sind wir schnell nochmal zu Bruichladdich, wo wir keine Tour bekommen hatten und nur den Gin Botanic probiert haben. Das nenne ich echte Medizin das Zeug! Am letzten Tag hatten wir nur noch Lagavulin und machten dort eine große Verkostung mit. Ich glaube 6 Whiskys in knapp einer dreiviertel Stunde, wo wir noch die Legende von Lagavulin kennen lernen durften. Ian MacArthur. Danach ging es die Hügelstraße entlang "geflogen"zum ältesten keltischen Kreuz auf Islay, denn der Whisky tat seinen Rest.
Zum Glück haben die es auf Islay nicht so mit trinken am Steuer und viele haben auch keinen Führerschein deswegen. Wenn man keinen hat, kann er einen ja nicht weggenommen werden. Dumm sind sie nicht :D
Am Kreuz angekommen, machte ich eine sehr unangenehme Begegnung mit einem älteren, stark adipösen Mann, der dachte er kann der kleinen Ossiblondine die Welt neu erklären und machte mich aufs unterste Niveau dumm. Bin ja nicht auf dem Mund gefallen und hab nicht nur eingesteckt, sondern auch ausgeteilt. Und alle die denken das Frauen, die einen großen Hund haben, ihn nur haben weil sie Minderwertigkeitskomplexe haben, sind mehr als nur einmal von der Wickelkomode gefallen, wie der "nette" Herr wahrscheinlich auch. Jedenfalls war die Diskussion auf einem Niveau von einer 10. Klasse, sodass ich schnell das Thema wechselte und es nicht mehr weiter ausartete.
Als er weg war genehmigten wir uns einen Tee und ein Stück Kuchen dort. Zwischen den Schafen stand am Wegrand ein Tisch mit Kisten und Kannen darauf. An der Seite ein Schild mit den Preisen für Kaffee, Tee und Kuchen. Man konnte zwischen 5 verschiedene Kuchensorten wählen. Sehr typisch für Großbritanien.
Die Leute verkaufen oft Privat Sachen an der Straße oder weisen darauf hin, dass sie Eier, Milch, Pflanzen,.....günstig verkaufen, durch handgeschriebene Schilder oder einfach Kiste mit einer kleinen Kasse des Vertrauens.
In Spanien gab es das auch, natürlich nur von den Engländern gemacht, die selbstgemachte Marmelade und Gele auf Tischen an der Straße verkauften.
Zurück in Port Ellen sind wir Abends wieder in den Pub, wo wir uns mit Judith und Uwe verabredet hatten, die wir während der Verkostung bei Lagavulin kennenlernten und die ebenfalls aus Thüringen kamen. Es wurde ein sehr lustiger Abend, mit noch 4 anderen Schotten am Tisch. Am nächsten Morgen spekulierten wir darauf, ob wir einen Platz auf der Fähre bekommen, die zurück nach Kennacraig ging. Es war die einzige an dem Tag von Port Ellen aus und Daniel musste am nächsten Tag zurück zum Flieger.
Aber Glück gehabt, zumindest Daniel, denn ich wäre am liebsten noch länger geblieben. Ich vermisse dieses herzliche schon sehr!
An dem Tag besorgten wir nur noch etwas Essen und Holz zum Burger grillen und suchten uns einen schönen Platz am Strand. Burger sind auch super lecker geworden. Alleine mache ich ja sowas nie, da hab mich mich schon sehr gefreut das mal machen zu können.
3 Burger später sind wir fast geplatzt!
Am nächstenMorgen wurde mal ausgeschlafen und Daniel zum Flughafen zurück gebracht. Ein letztes Foto gemacht und ich bin wieder Richtung Norden nach Fort Williams.........



EMPFANG AM FLUGHAFEN



DANIEL MACHT BROT

DIE ÜBERFAHRT 


CAOL ILA

ALLE WEGE FÜHREN AUF ISLAY

BUNNAHABHAIN


DIE ERSTE RÜCKFAHRT


JURA


KILCHOMAN


BOWMORE


BERÜHMTES NR.1 VAULTS


PORT ELLEN


LAPHROAIG


ARDBEG


BRUICHLADDICH


LAGAVULIN


ÄLTESTES KELTISCHES KREUZ AUF ISLAY


RÜCKFAHRT


LECKER BURGER


UND MEER GENIEßEN


ABSCHIED REISEGRUPPE JUNG UND WILLIG

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